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Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie

Was gibt es Neues?
1. Wenn die Schmerzen nach einer konservativ behandelten distalen Radiusfraktur nach 1 Woche immer noch >/= 5 auf einer Rating-Skala bis 10 sind, dann steigt das Risiko für ein CRPS an.

2. Das Vorhandensein einer Druckschmerzhyperalgesie der Gelenke distal einer Fraktur/Operationsstelle hilft, die klinische Diagnose CRPS zu sichern.

3. Alle CRPS-Patienten sollten auf das Vorliegen posttraumatischer Belastungssymptome und genereller Angstsymptome hin untersucht werden. Letztere haben einen negativen prädiktiven Wert für den Therapieverlauf.

4. Neridronat 400 mg i.v. kann Schmerz und Hyperalgesie reduzieren und die Lebensqualität bei CRPS < 6 Monate Dauer verbessern.

5. Ketamin-Infusionen über mehrere Tage reduzieren die Schmerzen und verbessern, allerdings nur in geringem Umfang, die Funktion bei CRPS über einen Zeitraum von mehreren Wochen. Grundsätzlich besteht bei Ketamin ein erhöhtes Risiko unerwünschter psychotroper Effekte, von Abhängigkeit sowie bei wiederholter Anwendung von Organschäden.

6. Niedrig dosierte intravenöse Immunglobuline (0,5 g/kg) sind bei chronischem CRPS nicht wirksam.

7. Physiotherapie, die konkrete Ängste gezielt reduziert („graded exposure“), ist bei CRPS wirksamer als Standardphysiotherapie.

8. Die „Pain Exposure Physiotherapie“ PEPT verbessert die Funktion, aber nicht die Schmerzen bei CRPS und wird nicht mehr empfohlen.

9. Für regionalanästhetische Verfahren am Sympathikus gibt es nach wie vor keine Evidenz zur Wirksamkeit.

10. Die Spinalganglien-Stimulation an der LWS könnte eine Alternative zur rückenmarksnahen Elektrostimulation (SCS) sein.

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Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie © DGN 2018
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