Schlagwort-Archive: Morbus Sudeck

Ein Leben mit Schmerzen

Sie gibt die linke Hand zur Begrüßung. Die rechte hält sie, zu einer Faust gekrümmt, geschützt an ihrem Körper. Elke Kraft hat CRPS, eine chronische Schmerzerkrankung, die in Folge einer Verletzung entsteht. Sie möchte die seltene Krankheit bekannter machen. Deshalb, und auch um anderen zu helfen, hat sie eine Selbsthilfegruppe in Düsseldorf gegründet.

Ihre Leidensgeschichte beginnt im April 14. Sie hat Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule, die ihr Probleme bereiten. „Deshalb habe ich eine Infiltration bekommen“, sagt sie. Am Nachmittag des gleichen Tages haben, so erinnert sie sich, die Schmerzen in ihrem rechten Arm begonnen. In der Folge wurde er dicker, die Haut rot-blau. „Und ich habe unglaubliche Schmerzen“, so Elke Kraft. Berührungen erträgt sie nicht, wenn sie sich die Fingernägel schneiden muss, geschieht das nur unter enormen Schmerzen. „Ich habe in der Folge eine Odyssee durch Arztpraxen gemacht“, sagt Elke Kraft. Was sie dabei erlebt hat, lässt sie den Kopf schütteln. „Ein Arzt sagte zu mir, ich solle mit meiner Hand sprechen“, so Kraft. Im Laufe der Monate wurden dann viele Krankheiten ausgeschlossen. Ein Arzt in der Uniklinik stellte dann endlich die Diagnose: CRPS, früher als Morbus Sudeck bezeichnet. Elke Kraft startete mit einer Schmerztherapie, inzwischen hat sie die dritte Medikamentenumstellung hinter sich. „Irgendwann wirken die eben nicht mehr“, so Kraft.

CRPS habe unterschiedliche Krankheitsverläufe. Viel hänge auch davon ab, wann die Krankheit erkannt werde. Betroffen sind immer „nur“ die Extremitäten. Nach den Schmerzen, so heißt es in einer Aufklärungsbroschüre, treten Veränderungen der Haut, die als Folge einer Fehlfunktion des sympathischen Nervensystem auf. Im nächsten Verlauf tritt dann unter schwersten Schmerzen ein Schwund der Haut der Extremitäten, des Bindegewebes und der Knochen auf.

Quelle: NRZ

Spiegeltherapie in der Rehabilitation

Seit Mai 2014 haben wir unsere Studie zur Wirksamkeit verschiedener nicht-medikamentöser Behandlungsmethoden gegen Phantomschmerzen gestartet. Hierfür suchen wir noch Patienten mit Phantomschmerzen nach Beinamputationen um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Klicken Sie hier für mehr Informationen…

Phantomschmerz Studie

Bei der Spiegeltherapie wird ein Spiegel so in der Körpermitte des Patienten platziert, dass Bewegungen des gesunden Arms/Beins durch den Blick in den Spiegel als Bewegungen des betroffenen Arms/Beins wahrgenommen werden (siehe Photo). Der gelähmte Arm liegt hierbei hinter dem Spiegel und der nicht-gelähmte Arm vor dem Spiegel. Der gelähmte Arm wird dann entweder vom Therapeuten oder Angehörigen geführt oder der Patient beobachtet die Bewegungen seines gesunden Armes im Spiegel ohne dass eine Bewegung auf der gelähmten Seite stattfindet. Dadurch ergibt sich eine optische Illusion: Es scheint so, als würde sich der gelähmte Arm auch bewegen. Diese Illusion scheint bestimmte Hirnareale zu aktivieren, die einen positiven Einfluss auf die Rehabilitation haben. Anscheinend profitieren vor allem Patienten mit starken Gefühlsstörungen von dieser Therapie. So konnte bei einigen Patienten innerhalb klinischer Studien gezeigt werden, dass sich die Empfindungen und Beweglichkeit des betroffenen Armes durch die Therapie bessern ließen…. weiter

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Photo 1: Die Illusion im Spiegel

Ob und wie ein Patient von dieser Therapie profitiert, ist individuell unterschiedlich. Nicht jeder profitiert in gleichem Maße von der Therapie. Darum ist es wichtig, die Therapie erst einmal mit einem kundigen Therapeuten und dann evtl. selbstständig zu Hause oder mit dem Partner aus zu probieren. Einen Therapeuten in ihrer Nähe finden Sie in unserem Therapeutenverzeichnis. Informieren Sie sich hier.

Trainingsprogramm zur Unterstützung der Spiegeltherapie für ein selbstständiges Heimprogramm erhältlich. Weitere Informationen hier

 Bei anderen Krankheitsbildern ebenfalls wirksam

Spiegeltherapie scheint nicht nur nach einem Schlaganfall sondern auch bei anderen Krankheitsbildern wirksam zu sein. Hierzu zählen z.B. Missempfindungen und Schmerzen nach einer Amputation oder das komplexe regionale Schmerzsyndrom (ehem. Morbus Sudeck) weiterlesen…

Diagnose CRPS Morbus Sudeck

Wie schon im Vorfeld beschrieben gibt es neben den klassischen Merkmalen der Morbus Sudeck Erkrankung auch einige apparative diagnostischen Möglichkeiten, die Erkrankung zu erkennen.

Die wichtigsten Merkmale der Erkrankung und die Möglichkeiten der apparativen Diagnostik möchten wir hier nochmal detailliert beschreiben.

Die Diagnostik orientiert sich in erster Linie am klinischen Beschwerdebild. Da dieses sehr variabel sein kann und eine Abgrenzung zu normalen posttraumatischen Verläufen häufig schwierig ist, wird die klinische Diagnose nicht selten verzögert oder falsch gestellt. Auch ein negativer apparativer diagnostischer Befund schließt nicht zweifelsfrei aus, dass Patienten an CRPS erkrankt sind. Erst der Spontanverlauf der Erkrankung ermöglicht in vielen Fällen eine zweifelsfreie Diagnose.

Aus medizinischer Sicht wurden für die Diagnostik des CRPS die Budapest Kriterien festgelegt. Hier eine Übersicht dazu:

IASP-Diagnosekriterien (Budapest-Kriterien) für CRPS 

1. Anhaltender Schmerz, der durch das Anfangstrauma nicht mehr erklärt wird.

2. In der Anamnese mindestens ein Symptom aus 3 der 4 folgenden

Kategorien:

a) Hyperalgesie (Überempfindlichkeit für Schmerzreize)

Hyperästhesie (Überempfindlichkeit für Berührung, Allodynie)

b) Asymmetrie der Hauttemperatur; Veränderung der Hautfarbe

c) Asymmetrie beim Schwitzen; Ödem

d) reduzierte Beweglichkeit, Dystonie, Tremor, «Paresen» (im Sinne von Schwäche), Veränderungen von Haar oder Nagelwachstum

3. Zum Zeitpunkt der Untersuchung mindestens ein Symptom aus 2 der

4 folgenden Kategorien:

a) Hyperalgesie auf spitze Reize (z.B. Nadelstich), Allodynie, Schmerz bei Druck auf Gelenke/Knochen/Muskeln

b) Asymmetrie der Hauttemperatur; Veränderung der Hautfarbe

c) Asymmetrie im Schwitzen; Ödem

d) reduzierte Beweglichkeit, Dystonie, Tremor, «Paresen» (im Sinne von Schwäche), Veränderungen von Haar oder Nagelwachstum

4. Es gibt keine andere Diagnose, die diese Schmerzen erklärt

Bewegungsstörungen:

Bei einigen Patienten besteht eine Schwäche der betroffenen Extremität, die im Akutstadium durch starke Schmerzen und das Ödem bedingt ist, im chronischen Stadium durch Kontrakturen und Fibrosen. Bei einigen Patienten ist zudem ein Tremor festzustellen.

Gefühlsstörungen:

Bei vielen Patienten kommt es zu einer stark erhöhten Schmerzempfindlichkeit meist auf mechanische Reize oder zur Allodynie, d. h. Schmerzen bei einer eigentlich nicht schmerzhaften Empfindung (z. B. Bestreichen der Haut mit einem Wattebausch). Bei vielen Patienten besteht ein Ruheschmerz, der individuell sehr unterschiedlich ausfällt (bzw. brennend oder prickelnd). In selteneren Fällen kommt es zu Taubheit oder einem Fremdheitsgefühl der betroffenen Extremität.

Hauttemperaturmessungen:

Bei Hauttemperaturmessungen mit einem Oberflächentemperaturmessgerät sind Temperaturunterschiede von > 1 Grad Celsius Seitendifferenz zwischen den Extremitäten messbar. In akuten Stadien wurden schon über 10 Grad Celsius gemessen.

Schwellungen:

Die Schwellung beschränkt sich normalerweise auf die schmerzhafte Körperregion und ist typischerweise scharf zur Körpermitte hin begrenzt.

PDF: Diagnose CRPS_Kriterien

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)

CRPS Selbsthilfegruppe in Düsseldorf

Wir sind die Selbsthilfegruppe Düsseldorf CRPS / Morbus Sudeck

CRPS gehört zu den sog. Seltenen Krankheiten.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht CRPS mit Ihrer Unterstützung in der Öffentlichkeit
Bekannter zu machen, Betroffene und deren Angehörigen, eine Plattform zu bieten auf der Sie Unterstützung und Beratung zu erhalten.

Wir hoffen durch mediale Öffentlichkeitsarbeit auch Unterstützer, Sponsoren und Spender zu finden die unsere Arbeit unterstützen möchten.

Unsere Kontaktdaten:
Elke Kraft

Tel.: (0211) 36180015
Mobil: (01520) 4212350
Mail: crps.shg.duesseldorf@web.de