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Wege aus dem chronischen Schmerz

Wege aus dem chronischen Schmerz

Medikamente sollen für Schmerzfreiheit sorgen
Nicht nur bei der medikamentösen Versorgung sind Patienten mit chronischen Schmerzen in Schmerzambulanzen oder speziellen Schmerzkliniken gut aufgehoben. Dort werden in der Regel auch ganzheitliche Therapiekonzepte angeboten. Dazu gehören unter anderem Verhaltenstherapie und Entspannungsverfahren. Das Beispiel Phantomschmerz verdeutlicht: Schmerz kann auch eine Sache des Kopfes sein, und ein Teil des Nervensystems selbst kann Ursache von Schmerzen sein (Neuropathie). Schmerzempfinden ohne Beteiligung der Psyche gibt es nicht.
In der Erkenntnis liegt heute auch eine Therapiechance: Das Schmerzgedächtnis kann auch wieder gelöscht – besser gesagt – überschrieben werden. Durch sorgfältigen Einsatz von Schmerzmitteln wird Patienten zunächst für einige Stunden oder Tage Schmerzfreiheit verschafft. Je nach Art und Umfang der Beschwerden kommen bei sachgerechter Anwendung auch stark wirkende Opioide als Schmerzmittel in Frage. Viele Patienten, oft aber auch Hausärzte, befürchten allerdings immer noch Suchtprobleme – zu Unrecht.
Pumpen und Pflaster
Als letzten Ausweg gibt es mittlerweile außerdem moderne Methoden, um unerträgliche Schmerzen zu lindern. Dazu gehört die Pflastertherapie, bei der Pflaster in verschiedenen Stärken auf die Haut geklebt werden. Dabei werden verschiedene Morphine freigesetzt. Die Therapie ist relativ nebenwirkungsarm. Eine andere Möglichkeit für chronische Schmerzpatienten bieten Schmerzpumpen. Sie werden unter die Bauchdecke implantiert und mit dem zentralen Nervensystem verbunden. Dabei werden kontinuierlich Schmerzmittel oder Muskelentspanner abgegeben.
Ganz gleich, für welche Therapie sich die Betroffenen entscheiden: Erträgliche Schmerzen müssen das erste Ziel bei der Behandlung von chronischen Schmerzen sein.
Schmerzsituationen vergessen
Erst dann können Patienten wieder lernen, dass sie bestimmte Situationen, bestimmte Bewegungen nicht meiden müssen. Wer sich wieder normal verhält und bewegt und das auch bewusst schmerzfrei erlebt, kann typische Schmerzsituationen wieder vergessen. Allein die daraus neu wachsende Hoffnung auf Heilung kann das körpereigene System zur Schmerzhemmung wieder stimulieren, also die Ausschüttung von Endorphinen ankurbeln. Dieser Prozess wird auch vom Gehirn kontrolliert.

Yoga kann helfen
Die Physiotherapie soll dieses ganzheitliche Konzept unterstützen. Außerdem sollen über die psychische Ebene alle Situationen gefördert werden, die Schmerzen vergessen lassen oder die Schmerzen aus dem Bewusstsein ausblenden. Auch Entspannungsverfahren können eine Strategie sein, weitgehende Schmerzlinderung zu erfahren und mehr Freiheit im Alltag zurückzugewinnen. Es gilt, den Teufelskreis von Schmerzerfahrung, Anspannung, Verkrampfung und Angst vor neuen Schmerzen zu unterbrechen. Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Yoga, Autogenes Training, Meditation, Biofeedback oder Hypnose sind nur einige Verfahren, die dabei helfen können.

Quelle: Planet Wissen